Stövchen oder Kohle- wer die Wahl hat...

...hat eben nicht die Qual, sondern vielfältige Möglichkeiten   :o)

 

Wer nicht  das ganze Jahr über räuchert, beginnt meiner Erfahrung nach spätestens im November damit. Wenn es draußen zunehmend ungemütlich wird, steigt die Sehnsucht nach Behaglichkeit im Haus.

Mir wird dann oft die Frage gestellt: Was ist eigentlich besser, räuchern auf Kohle oder Sieb ?

Eine spannende Frage, finde ich.

"Besser" gibt es dabei nach meinem Empfinden nicht, aber ein paar wundervolle Möglichkeiten, es ganz unterschiedlich zu nutzen.

Wenn es um das Ausräuchern von Räumen geht,

gebe ich ganz klar der Kohle den Vorzug.

Zum einen aus ganz praktischen Gründen: die Räucherschale

mit der Kohle lässt sich bewegen.

Ich kann damit durch den Raum gehen und den Rauch gezielt

dorthin bringen, wo er wirken soll.

Zum anderen, weil ich beim Räuchern von Räumen relativ viel Rauch erzeugen möchte.

Dieser reinigt auf der stofflichen und feinstofflichen Ebene.

 

Auch im Rahmen von Ritualen, empfinde ich das Räuchern auf Kohle als stimmiger.

Die Unmittelbarkeit der heißen Glut, mit der das Räuchergut in Verbindung kommt, hat eine große Kraft. Die Glut spricht zudem etwas Altes, archaisch Anmutendes in mir an und ich fühle mich verbunden mit dem alten Wissen. Mit denen, die schon vor mir Rituale und Rauch verknüpft haben, wohl wissend was sie da tun...

 

Darüberhinaus empfehle ich das Räuchern auf Kohle gerne Menschen, die sich selbst als "hibbelig", unruhig und unkonzentriert beschreiben.

Mit der Kohle muss man sich befassen, sich um sie kümmern und dabeisitzen,während das aufgelegte Räucherwerk darauf verglüht und sich in Asche verwandelt.

Durch die große Hitze geschieht dies nämlich so schnell, dass es unangenehm kokelig riecht,

wenn man sich nicht darum kümmert, das Räucherwerk abzuräumen und Neues aufzulegen.

Und: dabei zuzuschauen, wie die Rauchspiralen nach oben steigen, immer neue Muster bilden,

hat schon so manchen unruhigen Geist zur Ruhe gebracht.

 

           _______________________________________________________________________________

 

 

 

Als mir das Räuchersieb vor etlichen Jahren zum ersten Mal begegnete, war ich zunächst garnicht so angetan davon.

Zum Räuchern gehörte für mich Kohle, heiße Glut und

nicht so ein halbzahmer Schnickschnack!

 

Heute muss ich manchmal grinsen, wenn ich an meine

damalige Ablehnung denke. Es gab noch soooo viel zu entdecken ...

 

Im Laufe der Jahre wurden nämlich meine eigenen Räuchermischungen immer feiner-

sie enthielten mehr zarte Kräuter, Hölzer und Wurzeln.  Der Harzanteil verringerte sich.

Es zeigte sich, dass sie mir auf Kohle zu schnell verbrannten, trotz meiner irgendwann auftauchenden Eingebung, Sand zum Abmildern der Hitze zu nutzen.

Meine genussfreudige Nase beschwerte sich immer deutlicher. Sie fand, dass andere Sinnesorgane mehr von den Mischungen hatten als sie:  die sahen ja toll aus und fassten sich gut an, vielleicht klangen sie sogar ganz gut- aber wo blieb der DUFT??

 

Ich gab irgendwann klein bei aus Sorge, sie könnte sonst einen Streik ausrufen und probierte es schließlich widerstrebend mit einem Stövchen & Sieb.  Whow!

Große Überraschung: meine Widerstände verkrümelten sich leise maulend und ohne langes Zögern. Ich war begeistert! Endlich kamen die feinen Duftnuancen in den Mischungen wirklich zur Geltung.

Die Räuchermischungen konnten sich entfalten, in ihrer ganzen Fülle riechbar werden.

Und das, obwohl ich damals noch mit wesentlich niedrigeren Stövchen räucherte

und erst im Laufe der Zeit die für meine Mischungen optimale Höhe fand.

Es war ein völlig neues Räuchererlebnis. Meine Nase hatte recht gehabt. Mal wieder...

 

 

 

Daher diese Gedanken zum Stövchen:

 

-  Das Stövchen ist optimal zum Räuchern im Alltag.

   Das Teelicht kann einfach gelöscht werden, wenn man pausieren möchte und ohne große  

   Umstände wieder entzündet werden, um weiter zu genießen.

 

-  Mit seiner vergleichsweise sanften Hitze kann Behaglichkeit in Räumen geschaffen

   werden, in denen viel Rauch nicht gewünscht wird- auch in Räumen mit Rauchmeldern ist   

   das Räuchern so möglich.

 

-  Das Räuchern auf dem Sieb ist eine rücksichtsvolle Variante, wenn Menschen mit im 

   Haus leben,  die sich vom intensiven Räuchern auf Kohle gestört fühlen.

 

- Es ist einfach wundervoll für Duftgenießer, sensible Nasen und alle, die gerne Kräuter 

   pur verräuchern und denen es dabei nicht nur um die Wirkung, sondern auch um den Duft 

   geht.

 

 

Soweit zu einigen meiner Überlegungen und Erfahrungen zum Thema "Stövchen oder Kohle". Vielleicht ist ja die ein oder andere Anregung für dich dabei.

Ich kann nur empfehlen: probier aus, was für dich stimmt und dir Freude bereitet!

      Lust auf mehr???

      Nächste Woche geht´s hier im Blog mit einem neuen Thema weiter!


 

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Kommentare: 1 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Ute (Sonntag, 13 November 2016 21:59)

    Gefällt mir, wie du über dein Tun und Wirken schreibst, mit kleinen, persönlichen Elementen verknüpft. Es macht Freude in deinem Blog zu lesen und es macht neugierig.
    Weiter so, kann ich da nur zurufen :-)