Ein Arbeitstag bei AMARELLA im Frühsommer

Lila Veilchen wild im Garten von AMARELLA Räucherwerk
Lila Veilchen

Richtiger wäre es, die 10 typischsten Arbeitstage bei AMARELLA zu beschreiben... Doch ich versuche mal einen repräsentativen Tagesablauf rauszupicken, denn das wird sonst eher ein Roman...   :o)

 

 

"Was macht eine Räucherfrau eigentlich so den lieben langen Tag  hindurch??"

Diese Frage taucht häufiger mal auf und weil es vielleicht spannend ist, einen weiteren

Einblick in die "Herstellung" der Räucherwerk-Zutaten zu bekommen, schreibe ich den heutigen Blogartikel darüber.

 

 

Jetzt im Frühsommer bin ich die meiste Zeit

im Garten zu finden.

Wann immer es möglich ist, verbringe ich den kompletten Tag darin:

im April und Mai ging es vor allem darum, neue Beete anzulegen und die bestehenden gut zu versorgen.

Es standen  einige Umzüge an, da ich den Gemüse- und den Heilkräutergarten in diesem Jahr endgültig trenne. So wanderten Stauden und Saat in neue Beete im Kräutergarten...

 

 

...und der Gemüsegarten wurde vergrößert.

Hier sieht man einen Teil davon...

Da wo ich zum Fotografieren stehe,

sind noch Beete mit alten Kartoffelsorten.

 

 

 

Mein Tagesablauf sieht im Moment ungefähr so aus:

 

Als allererstes koche ich mir morgens einen Kaffee oder habe das Glück, dass schon ein frisch gekochter da steht...   Damit gehe ich durch den Garten und entscheide, was am dringlichsten getan werden will. Jetzt im Juni bedeutet das meist erstmal zwischen den Gemüsereihen die Hacke zu schwingen.

Wenn Pflanzenableger bestellt wurden, grabe ich diese aus und verpacke sie, damit sie zügig

in den Versand kommen.

 

Zwischendurch schaue ich in meinen Computer was an Anfragen oder Bestellungen eingegangen ist.  Dann bearbeite ich diese: antworte auf E-mails, telefoniere mit Kundinnen & Kunden, mische und verpacke Räucherwerk und sende es in die Welt hinaus.

An manchen Tagen habe ich Außentermine für Vorträge, Kurse, Hausräucherungen.

 

Bei trockenem Wetter, wandere ich mit meinen Körben kreuz und quer durch den ganzen Garten und sammele Räucherkräuter. Nicht nur in den Beeten, sondern auch in verschiedensten Winkeln des großen Geländes wohnen sie:

 

 

 

Die Apfelminze hat sich am Rande einer Hecke angesiedelt...

 

...der Frauenmantel ist an den verschiedensten Orten zu finden...

 

...verschiedene Beifußarten wachsen in freundlicher Nachbarschaft mit

Currykraut, Melisse & Frauenmantel...

 

...der Thymian wohnt in diversen Beeten...

 

...auch die Schafgarbe hat viele Lieblingsplätze...

 

... das Habichtskraut leuchtet weithin auf der Wiese und lädt mich meist zu einer Pause

in der Sitzecke ein, wo ich sein fröhliches Leuchten bestaune...

Dies sind längst nicht alle Kräuter, die hier wachsen.

So bin ich viele Stunden mit dem Sammeln beschäftigt, meist auf mehrere Tage verteilt.

Getrocknet wird dann auf dem Dachboden und im Bauwagen.

Nach dem Trocknen werden die Kräuter in Gläser und lebensmittellechte Eimer gefüllt,

fest verschlossen und dunkel gelagert.

 

Meine typische Beschäftigung an einem  frühen Juniabend besteht aus Gießkannen schleppen. Die Heilkräuter gieße ich nicht, jedoch hat

das Gemüse viel Durst und der wird mit gesammeltem Regenwasser gelöscht.

An manchen Abenden mache ich nach dem Gießen Feierabend, koche was Leckeres, genieße einfach, wie alles im Garten und in mir zur Ruhe kommt.

An anderen Tagen geht´s nach dem Essen noch eine Runde an den Computer, um Blog & Newsletter zu schreiben, Fotos zu sortieren,  mails zu  beantworten und und und...

 

Nie ist ein Tag wie der andere, es gibt keinen fest kalkulierbaren Ablauf- genau das liebe ich. 

Es wird nie langweilig.  :o) 

Und ich entscheide, in welchem Tempo & Rhythmus ich arbeite. Meistens zumindest...

Besonders wichtig ist mir, Zeit zu haben, um mich zu den Pflanzen zu setzen und sie wahrzunehmen. Ich möchte sie nicht einfach als Räucherzutatenlieferanten um mich haben, sondern sie sind Begleiter für mich und so bin ich mit ihnen im Austausch.

Es ist, als behüteten wir uns gegenseitig: ich schaffe hier (zum Glück nicht alleine!)  einen Ort, an dem sie geschützt sind und nicht der Riesentraktor wütet, um alles zu Maisland zu machen.

Sie schenken mir ihre Kraft, Schönheit und die Möglichkeit, mit der Erde in Verbindung zu sein.

 

 

 

 

 

Und sie schenken mir einen Teil von sich selbst für kraftvolle, einzigartige Räuchermischungen.

Dafür bin ich zutiefst dankbar.

 

 

 

 

Ich wünsche dir einen wundervollen, sommerlichen Juni- falls du Inspirationen für frühsommerliche Räuchermischungen brauchst, melde dich gerne per mail bei mir- ich freue mich.

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Kommentare: 2
  • #1

    Lena (Mittwoch, 07 Juni 2017 11:21)

    Der Frauenmantel ist auch in meinem, sehr kleinen Gärtchen in allen möglichen Ecken zu finden und in diesem Jahr ist er besonders schön. Er hat sich rund um's Haus verteilt, ohne dass ich etwas dazu getan hätte. Du hast ihn im Newsletter so wunderbar beschrieben und ich werde gleich mal ein paar Blätter trocknen ... danke :-)

  • #2

    Ute (Mittwoch, 07 Juni 2017 20:08)

    Es war schön, dich während des Lesens durch den Garten zu begleite. Die Gerüche einzuatmen, die Farben aufzunehmen und beim Trocknen den intensiven Duft der Pflanzen zu riechen und das alles um so vieles leichter – nämlich ohne Gießkanne :-). Danke.