Die Rauhnächte- eine Zeit außerhalb der Zeit

Du hast Lust sie für dich zu nutzen?

Dann findest du hier Anregungen für diese wunder-volle Zeit...

 

Für mich persönlich sind die Rauhnächte

der wichtigste Zeitraum im Jahr, um zur Ruhe

zu kommen.

Zeit für mich- welche Kostbarkeit!

In dieser Zeit habe ich eine Verabredung

mit meiner Seele:

an jedem Rauhnächteabend treffe ich mich

mit ihr zu einem mehr oder weniger

ausgedehnten Zusammensein.

 

In den vergangenen Jahren nehmen die Rauhnächte offenbar für viele Menschen wieder an Bedeutung zu, was mich sehr freut. Etliche Bücher wurden darüber geschrieben, in denen sich viel Unterschiedliches an Informationen findet.

Da geht es unter anderem um genaue Zeitpunkte, Berechnungen & Anleitungen

was wann zu tun ist.

 

 Ich gebe hier daher nur einen kurzen Überblick über das Wann & Was  und konzentriere mich auf den Teil, der mir am Wichtigsten ist:  Anregungen, das Eigene darin zu finden

und auf das Räuchern. 

 

 

Wie entstand der Zeitraum der 12 Rauhnächte?

Ursprünglich richteten unsere Vorfahren sich nicht nach Sonnentagen,

sondern nach dem Mond.

Ein Mondmonat war kürzer als ein Sonnenmonat.

So ergab sich eine Differenz von 12 Tagen zwischen Mond- und Sonnenkalender.

 

Wann beginnen sie?

Für die Kelten begannen die Rauhnächte bereits in der Nacht der Wintersonnenwende (in diesem Jahr am 21.Dezember), in der die Wiederkehr des Lichtes gefeiert wurde.

Durch die Kirche wurde dies auf den 24. Dezember verschoben, die Geburt Jesu

als Symbol für das Licht.

 

Unterschiedliche Anzahl der Tage

Nicht überall wurden und werden alle 12 Rauhnächte gefeiert: in manchen Gegenden sind es nur zwei, drei oder vier. So zum Beispiel im alpinen Raum die Thomasnacht am 21.12., die Heilige Nacht, die Silvesternacht und die Nacht vor Dreikönig.

 

Woher kommt der Name?

Es gibt mehrere Erklärungen für den Begriff Rauhnächte:

Die Wurzel des Wortes Rauhnacht soll sich nicht von „rauh“ ableiten, sondern von dem mittelhochdeutschen Wort „rûch“, welches in etwa soviel wie „haarig“ bedeutet. Es könnte den Bezug zu den aus Fell und Holz hergestellten Masken der traditionellen Perchtenläufer herstellen.

Ebenfalls sinnvoll klingt die Erklärung, dass die Bezeichnung Rauhnächte vom Wortstamm „Rauch“ herrühren könnte: traditionell räuchert man Haus und Hof in dieser Zeit.

 

Welche Bräuche gab es?

 Es gab eine solche Vielzahl von Bräuchen, da lohnt sich ein Blick in die endlosen Weiten des Internets...(Ich suche übrigens bevorzugt mit Ecosia: findet glaube ich auch alles und ist mir sympathischer als der große Suchbruder.)

 

Beispielhaft möchte ich hier nur ein paar nennen:

 

 - Orakeln in den Losnächten, um zu schauen, was das kommende Jahr bringen würde.

   Jede der Rauhnächte stand dabei für einen Monat des Jahres.

 

Alle Räder sollten stillstehen - es wurde nicht gewaschen, gesponnen oder gemahlen.

   Ein Hintergrund dazu ist der Glaube an die Schicksalsgöttinnen (Nornen), die in dieser Zeit 

   besonders intensiv die Geschicke der Welt spinnen & weben...

 

Die wilde Jagd und die Percht

   Nach altem Volksglauben begann bei Einbruch der Dunkelheit die "Wilde Jagd":

   Geister, Dämonen, wilde Tiere und andere Seelen trieben ihr Unwesen, weshalb man in der 

   Nacht  nicht aus dem Haus ging.       

   Die germanische Göttin Hel/Holle/Holda und der germanische Gott Odin/Wodan führten

   die Wilde Jagd an. Im Alpenraum entspricht Frau Holle, Holda oder Hel auch der 

   Wintergöttin Perchta.

   Bei den sogenannten Perchtenläufen  wurde und wird mit viel Lärm der Winter vertrieben.

 

- Räuchern: Um die Familie und das Nutzvieh zu schützen, wurden Haus und Hof mit 

   Kräutern und Harzen geräuchert. Dies übernahm meist das Familienoberhaupt.

 

All diese Mythen und Bräuche werden sinnhaft, wenn wir uns vor Augen führen, in wie enger Verbindung zur Natur unsere Vorfahren lebten. Zumindest das sogenannte "einfache Volk";  für diese Menschen war der Winter tatsächlich eine Zeit, in der es um das Überleben ging.

Rituale  um die Götter milde zu stimmen waren daher wichtiger Bestandteil des Lebens.

So wurde die Rauhnächtezeit genutzt, um sich auf das nächste Jahr einzustimmen und auch,

um die Hoffnung auf die baldige Wiederkehr des Lichtes zu unterstützen…

Und wie finde ich meine ganz persönlichen Rauhnächterituale?

Vorab möchte ich dir ans Herz legen:

richte dir einen schönen Platz ein, an dem du

deine Rauhnachtsrituale gestalten kannst.

 

Dafür braucht es garnicht viel, es reicht schon ein kleines Tischchen, auf dem dein Räucherstövchen

Platz hat und einige Utensilien wie Karten, Zettel, vielleicht ein leckerer Tee, ein Notizbuch…

was immer DU brauchst.

 

 

                   Wichtig ist, dass du hier ungestört bist und dass du dich wohlfühlst.

 

 

Wenn du magst, nutze meine Anregungen als Idee, wenn etwas für dich dabei ist

und vor allem:  Gestalte sie dir so, wie es sich für dich stimmig anfühlt.

 

 

12 Nächte- 12 Themen

Hier sind Papier und Stift ganz sinnvoll, denn es geht darum, dir Fragen zu stellen

und sie zu beantworten. Ich finde das leichter, wenn ich aufschreibe, was sich zeigt.

Wenn ich diese Variante wähle,  stelle  ich mir in jeder Rauhnacht die Frage:

"Welche Themen haben mich im vergangenen Jahr besonders beschäftigt?"

 

Dabei schaue ich mir an, wie die einzelnen Monate waren und wähle zu jedem einzelnen Monat ein Hauptthema. Hilfsfragen um dem auf den Grund zu kommen können z.B. sein:

 

Was gab es an Besonderem im Januar, Februar etc.?

Welche Themen verknüpfe ich damit?

Was wünsche ich mir zu diesem Thema im neuen Jahr?

 

 

Ein Blick in die Karten

Die Rauhnächte sind eine besonders gute Zeit, um Tarotkarten, Krafttierkarten, Baumorakel, Runen oder ähnliches zu nutzen. Sie unterstützen die Innenschau durch ihre Bildhaftigkeit, die am Verstand vorbei ihre Wirkung entfalten kann.

Ich nutze sie unterschiedlich: zum einen, um für einen Monat des nächsten Jahres ein Thema zu ziehen und es mir anzuschauen. Zum anderen um ein Thema zu ziehen, mit dem ich mich aktuell in dieser Rauhnacht intensiver befassen möchte.

 

 

Rauhnachtbuch & Traumbuch

Wenn du die besondere Atmosphäre dieser stillen Zeit nutzt, werden dir vermutlich viele neue Ideen und Gedanken begegnen. Es lohnt sich diese aufzuschreiben. So kannst du sie im Laufe des kommenden Jahres nochmal nachlesen.

Auch deine Träume können intensiver sein und Vieles kann sich darin zeigen, das dir Hinweise auf deine tiefsten Seelenwünsche gibt.

Daher lohnt sich auch ein Notizbuch am Bett in dieser Zeit ganz besonders,

denn oft gehen diese Traumbilder beim ersten Kontakt mit der morgendlichen Realität  schnell wieder verloren.

Und das Wichtigste zum Schluss: Für mich persönlich gibt es natürlich einfach nichts Besseres in den Rauhnächten als das Räuchern.

 

 

Auf so vielen Ebenen trägt es dazu bei, diese Zeit in ihrer ganzen Kraft zu erleben: es schenkt Ruhe, Entspannung

und Zentriertheit.

Es klärt im Außen & Innen.

Es kann tiefe Innenschau & Vision begleiten.

 

 

 

 

 

Beim Räuchern in den Rauhnächten geht es vor allem um diese Themen:

 

- Klärung/ Reinigung

- Innenschau (Rückblick & Vorausschau)

- Vision

- Das Neue einladen

 

 

Auch hier gilt wieder: jeder/jede macht das ganz ganz unterschiedlich.

Ich berichte hier davon, wie ich das ganz persönlich für mich gestalte.

Schau was für dich davon passt...

 

In den ersten Rauhnächten räuchere ich klärend und reinigend, denn ich möchte erstmal alles Alte lösen und das was nicht mehr "passt" gehen lassen. So schaffe ich freien Raum, in dem ich mich leichter auf die Innenschau einlassen kann. Und ich schaffe Platz für das Neue,

das ich im Laufe der Rauhnächte einlade.

 

Ich nutze dazu eine Vielzahl von Kräutern, Wurzeln, Hölzern und Harzen, bevorzugt heimische, denn sie sind mir schlicht näher und dadurch enger mit mir verbunden.

Dies ist mein ganz persönliches Empfinden und kein Dogma.  ;o)

Ergänzend gebe ich "Exoten" dazu wie Sandelholz, Weihrauch, Ingwer, wärmende Gewürze und andere, wenn es zum Thema passt.

 

Meine Rauhnachtsmischung zum Reinigen & Klären besteht vorwiegend aus:

Beifuß, Wacholderbeeren, Tannenharz, Alant, Lavendel, Salbei, Zedernholz und Weihrauch.

Diese lasse ich auf Kohle verglühen und gehe damit durch alle Räume und ums Haus herum.

 

Für die weiteren Rituale räuchere ich sanft auf dem Stövchen.

 

Wenn ich mich der Innenschau widme nutze ich unterschiedliche entspannende Mischungen.

Darin enthalten sind z.B. Lavendel, Zirbe, Rose, Palo Santo, Kalmuswurzel...

 

Um mich auf eine Vision für das kommende Jahr einzulassen räuchere ich gerne mit Beifuß , Holunder,  schwarzem Copal und Wacholder, da diese mich tief nach innen begleiten.

 

Das Neue lade ich u.a. mit Unterstützung von Thymian, Ysop, Dammarharz, Birkenblättern, Mädesüß und Zedernholz ein.

 

 

 

Vielleicht ist ja die ein oder andere Anregung für dich dabei und du möchtest sie noch in den verbleibenden Rauhnächten ausprobieren? Dann wünsche ich dir ganz viel Freude dabei und wundervolle Augenblicke. Bei Fragen melde dich gerne per mail. Ich gehe diese Zeit zwar sehr ruhig an, doch schaue ich täglich in meine mails.







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Kommentare: 1
  • #1

    Ute (Mittwoch, 28 Dezember 2016 11:56)

    wow, das war ein spannender und zugleich informativer Blogeintrag. Da ich ein Stadtmensch bin, tue ich mich aber sehr schwer das auch umzusetzen. Ich glaube, eine Auszeit auf dem Land würde auch der Seele gut tun und man kommt sich selber näher.
    Ich freue mich schon auf deinen nächsten Blogartikel.