Frage des Monats

 

 

"Ich mag einen Duft 
  absolut nicht- was nun??"

 

 

 

Jede Nase ist einzigartig in ihrer Wahrnehmung.

Was den einen Menschen in Verzückung geraten lässt, empfindet ein anderer

als unerträglichen Geruch und rümpft die Nase...

 

In den vielen Jahren meines Räucherwerkens habe ich dermaßen viele unterschiedliche Reaktionen auf die diversen Räucherzutaten elebt- ich könnte Bücher damit füllen.

Im Laufe der Zeit konnte ich dabei höchst spannende Beobachtungen machen,

sowohl bei mir selbst, als auch bei meinen Kundinnen und Kunden.

 

Zum einen sind es oft genau die Gerüche, die wir im ersten Moment ablehnen,

die uns in unsere Themen & Prozesse bringen.

Ein Beispiel: jemand dem Patchouliblätter unangenehm sind, kann vielleicht gerade Erdung gebrauchen, wehrt sich jedoch genau dagegen und möchte lieber in geistigen Gefilden unterwegs sein. Patchouli holt ihn oder sie jedoch unmittelbar auf die Erde und in den Körper.

 

Da gilt es zu entscheiden, ob ich in dieses Thema eintauchen möchte, dann wäre es sinnvoll, weiter mit Patchouliblättern zu räuchern.

Wenn ich das aktuell nicht möchte, lege ich die Mischung oder die Blätter beiseite und

versuche es zu einem anderen, passenderen Zeitpunkt nochmal.

Oft ist dann die Überraschung groß, dass der Duft plötzlich nicht mehr als unangenehm empfunden wird.

 

Da Düfte unmittelbar Emotionen auslösen, werden häufig durch bestimmte Gerüche vergangene Situationen in Erinnerung gebracht.

Mitsamt dem kompletten Gefühlsspektrum, das daran gekoppelt ist.

So löst der Duft von Lavendel bei vielen Menschen ein Gefühl von Geborgenheit und Ordnung aus- oft gekoppelt an das Bild des Wäscheschrankes der Großmutter.

Je nach Beziehung zur Großmutter geht es dann weiter in angenehme oder nicht so angenehme Erinnerungen und Gefühle...

 

In einem Vortag erlebte ich, dass eine Teilnehmerin raus lief als ich Lavendel auflegte.

Der Duft löste in ihr sofort massives Unwohlsein aus, da er an eine schwierige persönliche Lebensphase gekoppelt war.

Das Thema wurde dadurch nochmal deutlich und sie begann, daran zu arbeiten.

Es löste sich und sie empfand den Duft von Lavendel später nicht mehr als unangenehm.

 

Der Umgang mit Räucherwerk bewirkt  immer  ein unmittelbares Auslösen von Emotionen.

Deshalb ist es so wichtig, mit sich und anderen dabei achtsam umzugehen.

Es nützt nichts, jemandem zu sagen: "Aber das riecht toll!!" wenn dieser sich mit einem Duft nicht gut fühlt. Was bei anderen Menschen an bestimmte Gerüche gekoppelt ist,

können wir nur ansatzweise nachvollziehen.

 

Wenn du also z.B. im Büro die Kollegen mit Düften beglücken willst, frag sie vorher ob

sie das möchten und geh sicher, dass alle sich damit wohlfühlen.

Und wenn du selbst bei einer Mischung oder einzelnen Räucherstoffen merkst, dass du

sie nicht riechen magst, schau ob du "da durch willst", um vielleicht an Themen zu kommen,

die sich sonst nicht freiwillig zeigen.

 

Wenn das grad nicht dran ist, leg das Räucherwerk beiseite und entscheide,

ob du es zu einem anderen Zeitpunkt erneut ausprobierst.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 





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