Frage des Monats

 

 

"Wie helfen Düfte beim Lernen?"

 

Es heißt "Riechen bedeutet sich zu erinnern" aber was steckt eigentlich dahinter?



Bestimmt hast du schon erlebt, dass ein Duft dich unmittelbar an etwas erinnert.

Plötzlich stehst du im Haus deiner Oma und bist wieder 5 Jahre alt, weißt ganz genau wie es sich angefühlt hat, an ihrem Küchentisch zu sitzen.
Der Duft von mediterranen Kräutern bringt uns ohne Zwischenstopp in Sekundenbruchteilen geradewegs in die Sommerhitze eines südlichen Landes.
(Bei mir reicht es schon am Stengel einer Tomate zu reiben und ich stehe auf dem Dach meiner Tante in einem kleinen italienischen Dorf mit lauter schwatzenden Frauen und fülle Tomaten

in Gläser…)


Das gleiche funktioniert natürlich auch mit Gerüchen, die uns in unangenehme Situation zurückversetzen: der Geruch von heißem Teer löst bei mir die Erinnerung an einen Sturz mit dem Motorrad auf einer Straße in Spanien aus.
Lavendel löst bei den meisten Menschen positive Erinnerungen an sorglose Zeiten in der Kindheit aus. Dann gibt es ein wohliges Gefühl von Behütetsein, wenn wir ihn riechen.
Genau so kann er jedoch ein ungutes Gefühl auslösen, wenn daran  zum Beispiel die Erinnerung an eine strenge Mutter/Großmutter gekoppelt ist.

Was geschieht da?
Wissenschaftler haben das bis ins Detail erforscht und um es hier nicht ausufern zu lassen, fasse ich es ganz kurz: Wenn wir einen Geruch einatmen wirkt dieser direkt auf den ältesten Teil unseres Gehirns, auf das Limbische System, das für die Verarbeitung von Emotionen zuständig ist. Im Unterschied zu allen anderen Sinnen geschieht dies ohne vorherige Filterung des Reizes.
Noch kürzer gesagt: Duft löst  zack!  eine Emotion aus. Ob wir wollen oder nicht.

Interessante Nebeninfo dazu: Der für Alzheimer typische Verlust von Nervenzellen beginnt im sogenannten Riechhirn, das ein Teil des Limbischen Systems ist. Dann greift das Zellensterben allmählich auf jene Regionen über, die für das Gedächtnis zuständig sind und erfasst schließlich die gesamte Gehirnoberfläche.


Und was hat das mit dem Lernen zu tun??
So wie Düfte uns ungewollt in alte Erinnerungen zurückversetzen können, ist es auch möglich, sie dazu mit voller Absicht zu nutzen.
Es gibt eine Vielzahl von Pflanzen, deren Düfte das Lernen fördern, so z.B. Zitrusfrüchte, Lavendel, Rosmarin um nur einige aufzuführen.
Das bedeutet, dass ich die Konzentrationsfähigkeit des Lernenden positiv mit Düften beeinflussen kann. Deshalb nutze ich immer wenn ich lerne, schreibe oder andere Kopfarbeit leiste, entsprechende Mischungen auf meinem Räuchersieb.

Es gibt aber einen weiteren wichtigen Aspekt beim Thema Lernen & Düfte:
Wenn ich in einer Prüfungssituation  den Duft rieche, den ich beim Lernen gerochen habe, hilft dies beim Abrufen des Gelernten.
Das Gehirn koppelt sozusagen Duft & Lerninhalt aneinander!

Ich kann nur sagen: probier es aus!!


Für die meisten Menschen ist es nicht möglich in einer Prüfung das Räucherstövchen anzuwerfen und dem Prüfer zu sagen „Brauch ich jetzt, damit ich mich besser erinnere!“.

Deshalb ein praktikablerer Tipp:
Träufle beim Lernen ein paar Tropfen (hochwertiges) ätherisches Öl deiner Wahl auf ein Stück Stoff und rieche ab und zu daran. Wichtig: Es sollte unbedingt ein Duft sein, den du als angenehm empfindest.
Nimm denselben Duft mit in die Prüfungssituation und du hast eine gute Chance, dass du erstaunlich leicht an die in deinem Hirn gespeicherten Informationen kommst!






Kommentar schreiben

Kommentare: 0